Sommerkindergarten. Die Fachgewerkschaften im AGB/CGIL und ASGB: „Deegs Äußerungen sind unsäglich“

„Der Vorwurf von Landesrätin Deeg gegenüber Bildungslandesrat Achammer, sich in ihre Zuständigkeiten hineinzugrätschen, ist schlichtweg inakzeptabel.“ Dies betonen in einer gemeinsamen Aussendung die Fachgewerkschaften des öffentlichen Dienstes im AGB/CGIL und ASGB bezüglich der Aussage der Landesrätin in der Landesregierung in Richtung Vorschlag von Landesrat Achammer über die Sommerbetreuung für Kinder im Kindergartenalter.

Laut den Gewerkschafterinnen Cornelia Brugger, Ulli Bauhofer (AGB/CGIL) und Karin Wellenzohn (ASGB), „ist es die Landesrätin, die mit ihrer Forderung, an drei Wochentagen die Öffnungszeiten im Kindergarten zu verlängern, diejenige sei, die in fremden Gewässern“ fische. „Deeg möchte zusätzliche Dienste im Kindergarten anbieten, das kann sie gerne, aber mit den Personalressourcen aus der Familienagentur. Fakt ist, dass dieser Vorstoß ohne die Rechnung mit dem Wirt erfolgt ist. Eine bedenkliche Vorgangsweise seitens einer Arbeitnehmervertreterin“, so die Gewerkschafterinnen.

„Der Kindergarten ist keine 365-Tage-Betreuungseinrichtung“, betonen Brugger, Bauhofer und Wellenzohn, „sondern eine Bildungsinstitution“. Das dazugehörige Bildungspersonal hat vertraglich geregelte Arbeitszeiten, die ihrem pädagogischen Auftrag entsprechen.

Außerdem gehen innerhalb 2030 ca. 900 pädagogische Fachkräfte in Pension – rufen die Gewerkschafterinnen in Erinnerung - und Nachwuchs ist kaum in Sicht. „Anscheinend macht sich niemand ernsthafte Gedanken über diese Entwicklung. Sollte diese Tendenz weiterbestehen, dann wird die Frage sein, was der Kindergarten in Zukunft noch leisten kann.“

„Politik und Wirtschaft sind gefordert, endlich ihre Hausaufgaben zu machen, indem sie Familien stärken, sie mit zusätzlichen Elternzeiten unterstützen und Fremdbetreuung so gestalten, dass sie finanziell für die Familien tragbar wird“, denken Brugger, Bauhofer und Wellenzohn voraus.

Die Fachgewerkschaften haben gemeinsam mit dem zuständigen Bildungslandesrat verschiedene umsetzbare Modelle angedacht, welche die Pläne der Familienagentur unterstützen können. „Aber nur gemeinsam mit dem Personal“, betonen die Gewerkschafterinnen.