Gewerkschaften: „Die Situation im öffentlichen Nahverkehr und im Schienenverkehr ist sehr kritisch“

 Anpassung der Zweisprachigkeitszulage für alle in der Provinz Bozen beschäftigten Verkehrsbeschäftigten, wie es in Sasa bereits der Fall ist, weiters Unterkunft zu einem angemessenen Preis, Arbeitszeitverkürzung bei gleichem Lohn, Sicherheit am Arbeitsplatz und Lohnanpassungen an die hohen Lebenshaltungskosten. Dies sind die Forderungen der Gewerkschaften FILT CGIL, FIT CISL, ASGB, ORSA Trasporti und FAISA CISAL.

Wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden, werden die Gewerkschaften einen Streik für alle Beschäftigten in Südtirol ausrufen. Zu den kritischen Punkten im öffentlichen Personennahverkehr und im Schienenverkehr zählen die Gewerkschaften einen gravierenden Personalmangel der sich auf die Qualität der Dienstleistungen für die Bürger auswirkt. Die Verkehrsverbände haben darauf hingewiesen, dass die SASA aufgrund des Fahrermangels gezwungen ist, einen großen Teil ihrer Dienstleistungen an private Transportunternehmen auszulagern. In diesem Zusammenhang befürchten die Gewerkschaften, dass sich die Situation in Zukunft verschlechtern könnte und dass der zwischen der Sasa und der Provinz Bozen unterzeichnete Dienstleistungsvertrag, der vorsieht, dass nur 20 Prozent der Dienstleistungen an private Unternehmen vergeben werden, nicht eingehalten wird.
Dank der Gespräche der Gewerkschaften mit der Sasa konnte eine Einigung über die Essensgutscheine und die Anpassung der Zweisprachigkeit erzielt werden, und derzeit wird gefordert, dass diese Vereinbarung durch eine substanzielle Gehaltserhöhung entsprechend der Inflation ergänzt wird.
Eine weitere kritische Frage betrifft die SAD, wo ein ähnlicher Personalmangel herrscht, auch weil das Unternehmen den nationalen Tarifvertrag der „Autoferrotranvieri“ anwendet.
Die Gewerkschaften fordern hingegen die Anwendung des Tarifvertrags für den Eisenbahnsektor, weil sie es für inakzeptabel halten, dass Arbeitnehmer, die dieselbe Tätigkeit ausüben, zwei verschiedene Verträge haben. Die Verhandlungen mit dem Unternehmen zielen derzeit auf die Verbesserung der Schichtarbeit, die Anpassung der Zweisprachigkeitszulage, der Essensgutscheine und die Einführung eines Prämiensystems für die Arbeitnehmer.
Nach Ansicht der Gewerkschaften gibt es im Eisenbahnsektor weiteren Verbesserungsbedarf, um die Trenitalia und Rfi zu attraktiven Arbeitsplätzen für junge Menschen zu machen, insbesondere im Bereich der Eisenbahninfrastruktur, der unter einem chronischen Arbeitskräftemangel leidet.
Die Gewerkschaften ersuchen die Provinz Bozen um ein dringendes Treffen, um schnell konkrete Antworten zu erhalten.