Centro Casa Mieterschutz: „Ein neuer Wohnbauplan ist notwendig“

Nach Ansicht der Vereinigung Centro Casa Mieterschutz braucht die Provinz Bozen unbedingt einen neuen Wohnbauplan: von der Wiederbelebung stillgelegter öffentlicher Flächen und Gebäude über die Beschleunigung der erneuten Nutzung geschlossener öffentlicher Wohnungen bis hin zur Wohnbaugemeinschaft.

Centro Casa Mieterschutz hält auch einen neuen Entwicklungsplan für Sozialwohnungen und Wohnungen für die schwächsten Schichten der Gesellschaft für notwendig, und gleichzeitig für Sozialwohnungen, die den Bedürfnissen der Schicht entsprechen, die zu „reich“ für Sozialwohnungen ist, sich aber keine Marktmieten und Käufe leisten kann. Das Mieterschutz-Zentrum spricht sich auch gegen die Ausweisung neuer Gebiete im Produktionsgebiet aus, die die Menschen zwingen, in geringer Entfernung von den Stahlwerken zu wohnen.

Präsident Maurizio Surian fordert die öffentliche Hand auf, eine einschneidende Rolle zu spielen: „Die Gemeindepolitik muss einen Anteil an Sozialwohnungen garantieren und Mieten festlegen, die sich Familien tatsächlich leisten können“.

Das Mieterschutz-Zentrum fordert insbesondere von der künftigen Landesregierung sowie den Gemeinden Südtirols um ein ernsthaftes Engagement in der Wohnungsfrage und fordert die Eröffnung ständiger runder Tische, um geeignete Lösungen zur Senkung der Miet- und Kaufpreise zu finden.

Zu den kritischen Themen auf lokaler Ebene zählt der Wohnraum für Familien, Zimmer für Studenten und Arbeitnehmer, Kurzzeitmieten, Unterkünfte für Bürger aus europäischen und außereuropäischen Ländern. Dies sind Situationen, die Druck auf den Wohnungsmarkt ausüben, der eine lange Phase steigender Kaufpreise und Mieten erlebt. Der Verein weist auch darauf hin, dass die Zahl der Menschen, die eine Sozialwohnung oder eine Mietwohnung zu einem erschwinglichen Preis suchen, stark zunimmt. Laut einer aktuellen Studie von Scenari Immobiliari steigen die Mietpreise auf Provinzebene um 1,4 % im Vergleich zum nationalen Durchschnitt. Dabei sticht die Provinz Bozen mit einem Anstieg von 9,9 % im Vergleich zum nationalen Durchschnitt hervor.

Hinzu kommt die Verbreitung von Kurzzeitvermietungen auf speziellen Plattformen (Airbnb) für den Tourismusmarkt, was sich negativ auf den lokalen Vermietungsmarkt auswirkt. Centro Casa Mieterschutz weist darauf hin, dass viele Vermieter diese Formel wählen, um Zahlungsrückstände und Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden. „Trotz zunehmender Armut und Ungleichheit, auch in unserer Provinz, ist der Fonds für unverschuldete Mietrückstände nicht refinanziert worden. Ein solcher Fonds wäre auch in Südtirol notwendig, aber die Kurzsichtigkeit der lokalen Politik hat dies verhindert“, kommentiert Surian und fügt hinzu, dass wir in Europa eines der letzten Länder sind, was das Angebot mit öffentlichen Mietwohnungen betrifft.